Überregional

Deutscher Schienenverkehrs-Preis 2003

In unserer SIGNAL-Ausgabe 3/03 hatten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, sowie über Internet alle Bahnkunden aufgerufen, uns begründete Vorschläge für die Verleihung des Deutschen Schienenverkehrs-Preises 2003 mitzuteilen.

Aus Ihren Einsendungen sowie aus den Vorschlägen der DBV-Mitgliedsorganisationen hat der Bundesverbandsrat des DBV am 2. August 2003 die Preisträger 2003 gewählt, die wir Ihnen nachstehend bekannt geben:

  • Bahnpreis: Usedomer Bäderbahn GmbH, Seebad Heringsdorf,
  • Bürger- und Vereinspreis: Bündnis „Die Bahn bleibt", Salzwedel,
  • Europapreis: Zweckverband ÖPNV Vogtland, Auerbach (Vogtl),
  • Innovationspreis: DB Reise & Touristik AG, Frankfurt /Main,
  • Kulturpreis: DB Regionetz Infrastruktur GmbH - Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn, Mellenbach-Glasbach,
  • Medienpreis: Südwestrundfunk, Baden-Baden.

Für den Politiker- und für den Kommunalpreis gab es keine Entscheidung. Ebenso gibt es in diesem Jahr keinen Ehrenpreis und keinen Antipreis.

Die Verleihung des Deutschen Schienenverkehrs-Preises 2003 fand am Freitag, dem 17. Oktober 2003 um 14 Uhr im Fahrgastzentrum Berlin im S-Bahnhof Jannowitzbrücke statt.

Europapreis 2003 verliehen

Regionalzug
Nahverkehrszug nach Bad Brambach - mit EgroNet-Tarif! Foto: Zweckverband

Dem Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr Vogtland wurde der Europapreis des Deutschen Schienenverkehrs-Preises 2003 zugesprochen. Damit wurde der Zweckverband für seine Rolle als Initiator und Koordinator des Euroregionalen Nahverkehrssystems „EgroNet", das die Länder Bayern, Böhmen, Sachsen und Thüringen untereinander verbindet, geehrt.

Auf Wunsch des Zweckverbandes überreichte der Präsident des Deutschen Bahnkunden- Verbandes, Gerhard J. Curth, den Preis im Rahmen der 3. EgroNet-Konferenz am 30. September 2003 in Schöneck (Vogtland) in Anwesenheit des tschechischen Vizeverkehrsminister sowie Vertretern der Staatsregierungen Bayerns, Sachsens und Thüringens an den Landrat des Vogtlandkreises, Dr. Tassilo Lenk, als Zweckverbandsvorsitzenden. Curth würdigte das EgroNet als eines der herausragendsten Nahverkehrsprojekte im Vorfeld der EU-Erweiterung: „Es ist doch erstaunlich, dass wir in Europa eine Bahnverbindung zwischen Karlovy Vary und Zwickau eher in Gang bringen als eine solche zwischen Karlsruhe und Lauterbourg", meinte Curth.

Zwickaus Oberbürgermeister Dietmar Vettermann, dessen Stadt 1999 für das „Zwickauer Modell" mit dem Deutschen Schienenverkehrs-Preis ausgezeichnet wurde, hielt die Laudatio auf den Zweckverband. Darin betonte er, „die Außergewöhnlichkeit des EgroNets liegt in der Zusammenarbeit von 13 Gebietskörperschaften und von den drei deutschen Freistaaten. Die Außergewöhnlichkeit liegt aber auch vor allem darin, dass mit diesem Nahverkehrssystem nicht nur Staatsgrenzen sondern sogar die EU-Grenze überschritten wird, indem Tschechien eng eingebunden wurde. Die wesentliche Philosophie des Projekts bestand von Anfang an darin; die schnelle Beförderung auf der Schiene zu gewährleisten und Schnittstellen zu schaffen, die den Nutzern ein unkompliziertes Umsteigen von einem auf das andere Verkehrsmittel ermöglichen sollten. Auf diese Art und Weise sollte in länder- und EU-grenzüberschreitender Dimension eine kundenfreundliche, ökonomisch vertretbare und effiziente Sicherstellung der Grundmobilität gesichert werden." Vettermann würdigte: „der Zweckverband war der innovative und zuverlässige Koordinator und damit das Herzstück des Gesamtprojektes."

Bei der Übernahme des Preises betonte Landrat Dr. Lenk, dass er diesen stellvertretend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zweckverbandes entgegennimmt, ohne deren unermüdlichen Einsatz das Geschaffene nicht erreicht worden wäre.

Übersichtskarte
Das Gebiet der Euregio Egrensis

Für die bayerischen EgroNet-Mitglieder gratulierte der Oberbürgermeister der Stadt Hof, Dieter Döhla, mit den Worten: „Am Anfang stand eine Vision für die Expo 2000 - jetzt ist etwas Erfolgreiches daraus geworden." EgroNet sei ein Beitrag zur deutschen Einheit, fast im umgekehrten Sinne, weil Sachsen Bayern mit zusätzlichen Verkehrsleistungen versorgt, meinte das Hofer Stadtoberhaupt.

Für die sächsische Staatsregierung gratulierte der Referatsleiter Eisenbahn im Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Dr. Schmidt, der die Gelegenheit für den Hinweis nutzte, dass der Freistaat Sachsen das Geld mit dem Vogtlandprojekt richtig angelegt habe.

Der Europapreis wurde seit Gründung des Deutschen Schienenverkehrs-Preises 1986 erst drei Mal vergeben; 1998 an die Präsidentin der Euregio-Egrensis und Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Marktredwitz, Dr. Birgit Seelbinder und 2002 das Königreich Schweden.

Eine Vorstellung ausführliche Vorstellung von EgroNet auf Seite 36 in diesem Heft

DBV Bundesverband

aus SIGNAL 5/2003 (November/Dezember 2003), Seite 8

 

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